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Neue Initiative für den Einzelhandel: Virtuelle Roadshow startet erfolgreich

54 Zuschauer verfolgten die Präsentation des Mettmanner Einzelhandels via „Zoom“ und erfuhren viel Neues über die Geschäfte in ihrer Stadt. Die Videokonferenz wurde organisiert vom Verein „Mettmann Impulse“. Weitere Roadshows sollen folgen.

 

Von Thomas Peter für die Rheinische Post

 

Bild: Mettmann Impulse organisierte Mettmanns ersten virtuellen Einkaufsbummel als Roadshow.Foto: Thomas Peter/Screenshot: Thomas Peter

 

Die „1. Mettmanner Roadshow“ ist ein informativer und kurzweiliger virtueller Einkaufsbummel durch die Kreisstadt. Die Veranstalter von Mettmann-Impulse zeigten sich zufrieden mit bis zu 54 Teilnehmern bei der Videokonferenz, und bis auf seltene technische Probleme (Mikro vergessen) hat auch alles gut funktioniert. „Ich finde das Format super und bleibe bis zum Schluss dabei. Ich habe schon viel Neues erfahren und freue mich auf noch mehr Inspiration“, lobte Bürgermeisterkandidatin Sandra Pietschmann, die in ihrer Funktion als Noch-Geschäftsführerin von ME-Sport vertreten war.

 

Als die Geschäfte im März wegen Corona schließen mussten, entstand bei der Werbegemeinschaft ME-Impulse die Idee, verstärkt auf digitale Vermarktung zu setzen. Seitdem haben mehr als 20 Mettmanner Unternehmer die Zeit genutzt, um kurze Videoclips zu drehen, in denen sie ihre Geschäfte vorstellen. Die Bandbreite reicht von einfachen Handy-Videos bis hin zu professionell gedrehten und geschnittenen Imagefilmen. Die einen zeigen einen Rundgang durch den Laden, die anderen erklären per Interview ihr Konzept und ihre Service-Angebote. „Die Vielfalt ist die große Stärke der Roadshow, denn es soll kurzweilig und lebendig werden“, hatte Impulse-Vorstand Ingo Grenzstein im Vorfeld erklärt.

 

Das Ganze fand auf der Meeting-Plattform „Zoom“ statt, wo Unternehmer und Zuschauer gleichberechtigte Teilnehmer waren. Jens-Christian Holtgreve führte durch den Abend, neben ihm saßen Ingo Grenzstein, der die Clips einspielte und Bettina Barth, die den Chat beobachtete. Journalist Philipp Nieländer führte Interviews. Nach jedem Clip hatte der Urheber die Gelegenheit, das Wort persönlich ans Publikum zu richten. Los ging es mit der Tanzschule Krauss. Diese hat vor kurzem erst ihre neuen Räumlichkeiten an der Schulstraße eröffnet und setzte sie mit einem professionellen Imagefilm in Szene. Prompt kam die Frage aus dem Publikum, ob man die Räume auch mieten könne. „Ja, das ist das Neue an unserer Event-Location“, sagte Tanzlehrer Marcel Kuzminska.

 

Sehr gelobt wurde auch der Film des Ballett-Fachgeschäfts „Sonnentanz“, in dem Jana Nenadović von der Bayerischen Staatsoper durch die Auslage stöbert. Der Clip wurde der Bedeutung des Ladens gerecht, der als „absolute Nische“ (Inhaberin Jana Sonnen) Fachkunden aus dem ganzen Land anlockt. Ein breiteres Publikum bedient Hans-Werner Stahlschmidt, der seit mehr als 35 Jahren Weinhändler ist. „Ich bin kurz untreu geworden und nach Hamburg gezogen, aber es war die richtige Entscheidung, nach Mettmann zurück zu kommen“, sagt der Inhaber von „BeaWeine“ im Interview. Anders als im Supermarkt gebe es bei ihm nur Weine, die er persönlich ausgesucht und für gut befunden habe. „Und ich liefere persönlich im ganzen Kreis Mettmann frei Haus“, betont Stahlschmidt.

 

Weiterhin erfahren die Zuschauer, dass die „Stern-Apotheke“ an der Lutterbecker Straße nicht nur Medikamente liefert, sondern zuvor auch das Rezept von zuhause abholt. „Das wusste ich nicht“, staunte Pietschmann. Das „Café am Markt“ wird seit 2005 von Tanja Eichert betrieben und erlebt zurzeit wegen Corona die größte Krise seiner über 40-jährigen Geschichte. Gebaut wurde das Haus bereits 1646 und ist teil-denkmalgeschützt. Für Spezialitäten wie die Bergische Kaffeetafel trägt das Restaurant das Siegel „Typisches aus dem Neanderland“, und für seine Schnitzel ist es stadtberühmt. „Ja, ich koche selber“, versicherte Tanja Eichert.