Der Einzelhandelsbetrieb „Platzhirsch“ macht gute Erfahrungen mit seinem Lieferdienst. Gefragt sind vor allem Handtaschen.
In Zeiten der Corona-Krise stellen Mettmanns Einzelhändler auf Onlinehandel und Lieferservice um. Wie funktioniert das? Sabrina Nebeling-Aysal, Mit-Inhaberin des Modegeschäftes „Platzhirsch“ erläutert, wie sie das Geschäft nun managt.
Von Alexandra Rüttgen für die Rheinische Post / Foto: Stephan Köhlen
Frau Nebeling-Aysal, wie viele Bestellungen gehen bei Ihnen derzeit ein?
Nebeling-Aysal: Der Lieferdienst wird allmählich ganz gut angenommen. Wir erhalten mehrere Bestellungen die Woche, hoffen aber sehr, dass es mehr wird, um den enormen Umsatzverlust annähernd auffangen zu können. Einige Kunden nutzen mittlerweile auch unseren Onlineshop.
Welche Artikel sind gefragt?
Nebeling-Aysal: Besonders gut verkaufen wir die Taschen von Joop und Tommy. H sowie von unserer Eigenmarke Lara Laurén. Bei Accessoires gibt es kein Größenproblem. Wir würden aber auch gerne unseren Kunden Bekleidungs-Pakete zur Anprobe schnüren, die der Kunde bequem und unverbindlich zu Hause anprobieren kann.
Sind Sie bis jetzt immer an Ihr Geld gekommen?
Nebeling-Aysal: Die Kunden bezahlen bei uns per Paypal, sofort Überweisung oder bar bei Abholung. Es gibt in Mettmann und Haan glücklicherweise bisher nur positive und zuverlässige Erfahrungen.
Wie vermeiden Sie den direkten Kontakt zu Ihren Kunden?
Nebeling-Aysal: Wenn Kunden die Ware abholen, wird diese vor der Tür übergeben. Selbstverständlich hat der Kunde aber auch die Möglichkeit, sich im Geschäft umzuschauen, kontaktfrei und einzeln.
Gibt es Solidaritätsbekundungen von Ihren Kunden, die Sie besonders gefreut haben?
Nebeling-Aysal: Wir freuen uns unheimlich, dass einige Herren ihren Frauen, Mütter ihren Töchtern oder liebe Kundinnen ihren Schwestern oder Freundinnen Gutscheine zu Ostern oder zum Geburtstag von uns schenken – das hilft. Oder wir erhalten hin und wieder Anrufe, wenn etwas Schönes im Schaufenster oder im Online-Shop gesehen wurde. Das macht uns glücklich.
Wie lange halten Sie die aktuelle Lage noch durch?
Nebeling-Aysal: Als junges, mittelständisches Unternehmen sind unsere liquiden Mittel natürlich begrenzt. Wir hoffen wirklich sehr, dass wir Ende April wieder öffnen dürfen. Sonst wissen wir nicht, wie es weiter geht, das muss man realistisch sehen. Aber wir hoffen und bleiben positiv.
Welchen Appell würden Sie an die Öffentlichkeit richten?
Nebeling-Aysal: Wir wünschen uns sehr, dass die Bürger ihre Einzelhändler unterstützen und Solidarität zeigen, damit die Innenstadt nicht irgendwann nur noch leere Lokale zeigt. Kaufen sie bitte nicht bei anonymen Onlinehändler, sondern helfen sie uns und den anderen Einzelhändlern, in ihrer Stadt zu überleben. Ob leckere Tees, tolle Geschenkartikel, Ballett-Zubehör, modische Schuhe, stylische Handtaschen, herrliche Blumen oder tolle Mode – Mettmann hat ein sehr schönes Angebot zu bieten; bitte tragen sie dazu bei, dass dieses erhalten bleiben kann.