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Auftakt nach Maß für den Blotschenmarkt

Das Auftakt-Wochenende beschert den Budenbetreibern gute Einnahmen. Und auch der ökumenische Gottesdienst, der erstmals auf der Bühne stattfand, war gut besucht.

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

„Besser hätten wir uns das nicht wünschen können!“, sagte Florian Peters gestern im Namen eines äußerst glücklichen Blotschenmarkt-Teams. Der Blotschenmarkt legte einen Auftakt nach Maß hin. „Der Besucherandrang der ersten Tage zeigt, dass die Mettmanner den Markt lieben und er ein Magnet für Menschen aus anderen Städten ist“, so der Organisationsleiter. Am Freitag habe man sogar kurzzeitig darüber nachgedacht, den Zugang zum Markt zu beschränken – so voll war es. Auch der Samstag sei sehr gut gelaufen, sagte Peters. Und bei bestem – kalt-trockenen – Wetter strömten auch am Sonntag viele Menschen auf den Markt. Viele von ihnen klopften den Team-Mitgliedern auf die Schultern und ermunterten sie, trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen. „Das tat schon sehr gut“, gab Florian Peters zu.

 

Es habe an den ersten Tagen lediglich zwei, drei kleinere Vorkommnisse gegeben: So habe ein alkoholisierter Jugendlicher gegen die Kirchentür getreten, der Weihnachtsmann-Holzfigur, die auf den neuen Standort der Weihnachtsmannhütte hinweist, wurde der Mantel geklaut und es gab eine Person mit Kreislaufproblemen am Schneebällchen-Stand. „Also alles, was auch auf einer guten Familienfeier passieren kann“, sagte Richard Bley vom Blotschenmarkt-Team. Der neue Sicherheitsdienst habe gute Arbeit geleistet. Die Mitarbeiter seien hilfsbereit und hätten einen guten Überblick an den Zugängen.

 

Die ersten Tage haben gezeigt, so Peters, „dass wir in der Lage sind, ein abwechslungsreiches Programm zu machen“. Die Jazz Potes am Freitagabend war mal etwas ganz anderes. Dafür habe es viel positive Resonanz gegeben. „Man trifft eh nie den Geschmack bei 100 Prozent der Besucher“, ergänzte Peters, der gespannt ist, wie die nun – bis einschließlich Mittwoch – anstehenden Tage ohne Live-Musik angenommen werden. Dies ist, wie berichtet, der Tatsache geschuldet, dass lange nicht klar war, ob der Blotschenmarkt überhaupt stattfinden kann. „Wir sind vorsichtig mit vertraglichen Verpflichtungen“, erklärte Peters. Das gelte auch für die Budenbetreiber, denen man in diesem Jahr – leider – viel habe zumuten müssen. „Aber wir sind ein kleiner Verein ohne größere Finanzreserven und Rücklagen.“

 

Die damit verbundenen Probleme für die Budenbetreiber brachte Wulf Gottlieb (Raclette und Wein) auf den Punkt: Zum einen müsse man als Händler, wenn man gute Produkte anbieten wolle, im September Ware bestellen. Zum anderen würde man bei einer kurzfristigen Absage des Marktes in Mettmann nicht mal eben einen Standplatz auf einem anderen Markt bekommen. Das Hin und Her im Vorfeld hat Gottlieb kopfschüttelnd verfolgt. „In Mettmann erwartet einen irgendwie jedes Jahr etwas Neues“, sagte er bei dem gestrigen Pressegespräch. In Frankfurt sei es einfacher als in Mettmann, seine Bude aufzustellen. Über Weihnachten und Silvester steht Gottlieb mit seiner Bude stets auf Sylt – direkt an der engen Strandpromenade. „Dort wird nicht lang und breit über Stehtische diskutiert“, sagt er. „Die sind doch im Ernstfall schnell weggeräumt.“

 

Auch der alte Spülbereich für den Blotschenmarkt, der bisher in einer Holzhütte am Stadtgeschichtshaus untergebracht war, ist übrigens neuen Bestimmungen zum Opfer gefallen, schilderte Peters, der den Aulen Mettmannern für das Sponsoring eines professionellen Spülmobils dankte. Hauptsponsor Gregor Jeken, Geschäftsführer von „Neander Energie“, zeigte sich auch im zweiten Jahr der Kooperation begeistert vom Blotschenmarkt. „Die Atmosphäre im Zentrum der Stadt ist toll“, so Jeken.

 

Manch eine notgedrungene Veränderung hat sich in den ersten Tagen schon bewährt. So herrschte Samstag und Sonntag am neuen Standort der Weihnachtsmannhütte noch mehr Andrang als am alten. „Wir haben Samstag 70 Kinder durchgeschleust“, berichtete Gudrun Schmittat. Auch die erstmals durchgeführte Spendensammlung für Mettmanner Kinder in Not sei sehr gut angenommen worden.

 

Gut angenommen wurde auch der erste ökumenische Gottesdienst, der am Sonntagmorgen auf der Bühne stattfand, von Monsignore Herbert Ullmann sowie Pfarrer Klaus Schilling gehalten wurde und mehr als 200 Besucher anlockte. Ullmann und Schilling waren allerdings nicht die einzigen Pfarrer auf der Bühne, musizierte doch die Pfarrerband mit „Frontmann“ Jürgen Artmann, der den Platz für einen Kanon direkt mal in Nord- und Südkurve einteilte – ein echtes Highlight. Auch das gibt es in dieser Form wohl nur in Mettmann …