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Weinsommer endet so schön, wie er angefangen hat

Drei wunderschöne Weinsommer-Tage sind vorbei. Das Wetter spielte mit, die Winzer hatten tolle Weine dabei und die Besucher strömten zahlreich auf den Markt. Am Sonntag lockte dann auch noch die Kunstmeile viele Mettmanner und "Umländer" an.

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

Jetzt ist er auch schon wieder vorbei – der Jubiläums-Weinsommer 2019. Die zehnte Ausgabe. Der Weinsommer, über den im Vorfeld so viel diskutiert worden war und der zwischenzeitlich gar abgesagt worden war. Festzuhalten bleibt nach den drei Tagen: Es war einer der schönsten Weinsommer der letzten Jahre.

 

Das fing schon am Freitagabend mit schönstem Wetter und einem umjubelten Auftritt der Westernhagen-Coverband „Willenlos“ an, ging über einen Samstag, an dem der kurze Regenschauer am Abend keinen wirklich zu stören schien und endete gestern Abend mit der nächsten Waters-Generation. Nachdem Papa Ben Waters seinen Abschied von der Bühne verkündet hatte, gehörte die Bühne stattdessen seinem Sohn Tom, der einige seiner musikalischen Freunde mitgebracht hatte. Er kopiert nicht etwa seinen erfolgreichen und gerade in Mettmann äußerst beliebten Vater, sondern macht modernen Jazz in höchster Qualität. Wer sich darauf einließ, dass da eben nicht der vertraute Boogie-Meister am Klavier sitzt, sondern ein hochtalentierter junger Mann das Saxofon spielt, war begeistert.

 

Am Nachmittag hatte bereits die traditionelle öffentliche Weinverkostung stattgefunden: Nach zwei Vorrunden kürte im Finale die Jury, der neben dem wandelnden Weinlexikon Josef Dann auch die Fraktionsvorsitzenden Dr. Richard Bley (CDU) und Florian Peters (SPD), Monsignore Herbert Ullmann, der neue Wirtschaftsförderer Stephan Reichstein und Schützenkönigin Kirsten Sylvester angehörten, den „Wein des Weinsommers 2019“. Ganz einig war sich die Jury nicht. Zwei Favoriten waren recht schnell gefunden. „Ein Wein ist ein toller Sommerwein, der sich schön kühl wunderbar trinken lässt“, so Peters, „der andere ist vielleicht noch ein bisschen spannender – mit mehr Aromen, aber eher ein Wein für einen Herbsttag“. Herbert Ullmann erzählte, dass er sich nie alleine eine Flasche Wein aufmache, sondern immer nur in Gesellschaft. Darum suche er auch immer einen kompromissfähigen Wein, der allen schmecke.

 

Das ist der Wein des Weinsommers 2019

 

Und darauf einigte sich dann auch die Jury. „Lasst weißen Rauch aufsteigen – wir haben eine Entscheidung“, witzelte Achim Pohlmann, der wieder charmant durch die Weinprobe führte. Auf Platz 3 landete eine Riesling-Spätlese vom Weingut Kochan und Platz. „Der Wein stammt von einer extremen Steillage“, erklärte Winzer Aribert Kochan – und habe viel Sonne abbekommen. „Ich selbst war gar nicht dabei, weil ich auf einer Messe war, aber er wurde bei über 30 Grad Celsius geerntet …“ Auf dem Silber-Rang landete ein Riesling-Kabinett von Graf von Kanitz. Den Titel sicherte sich in diesem Jahr das Weingut Weinbach aus dem Anbaugebiet Rheinhessen mit einer Riesling-Spätlese. Darüber freute sich Christoph Weinbach ganz besonders, hatte er nach seiner Ausbildung doch die „C-Klasse“ kreiert – mit drei Weinen, die ihm besonders am Herzen liegen. Der Gewinner ist einer davon. 2018 sei ein Top-Jahrgang, so der Jungwinzer – gerade für Süßweine mit einer tollen, fruchtigen Note.

 

Mettmann hat eine „Weinsommer-Prinzessin“

 

Nach der Weinprobe gab es dann noch eine besondere Auszeichnung: Cheforganisator Jens-Christian Holtgreve kürte Bettina Barth, die Geschäftsführerin von Mettmann-Impulse, zur „Weinsommer-Prinzessin“ – für all die Arbeit, den Fleiß und die Mühe, die sie ehrenamtlich in den Weinsommer stecke. Von der echten Weinprinzessin Stephanie Eckert, die am Freitag in Mettmann weilte, gab es übrigens viel Lob: „Es ist eine ganz tolle Veranstaltung“, so die Repräsentatin aus Rheinhessen. Es sei toll, dass es auch außerhalb der Anbaugebiete mittlerweile so schöne Feste gebe, war sie sichtlich beeindruckt vom Besucherandrang. Lob gab es auch von vielen Besuchern – darunter auch „Luxusreiseleiter“ Albert Sham, der schon mal mit den Geissens um die Welt jettet: „Es ist toll – nein: Richtig toll! Phantastisch!“

 

Viel Andrang auch auf der Kunstmeile

 

Zufrieden war am Nachmittag auch Lydia König, die Organisatorin der Kunstmeile, auf der sich in diesem Jahr 44 Künstler präsentierten. „Wir haben seit dem Mittag immer Durchlauf – und die Besucher sind sehr interessiert an den Kunstwerken“, freute sich die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, die vor 15 Jahren die Kunstmeile „erfunden“ hat – in einer Zeit, in der es in der Nachbarschaft keine vergleichbaren Angebote gab. In diesem Jahr gab es erstmals einheitliche Pavillons. „Auch das ist sehr gut angekommen“, meint Lydia König. Dadurch sei das Erscheinungsbild noch ansprechender. Ein weiteres Highlight: Die Jungunternehmer Lukas Heimbach und Jacques Weis von „Bambule & Con Carne“ mit ihren Chilis aus aller Welt – beispielsweise ein „Smoky Highland Chili“ mit Hack, Whisky und Bacon. Nach dem Abbau gönnten sich die meisten Künstler dann auch ein Gläschen Wein auf dem Weinsommer. Das ist ja das Schöne in Mettmann Die Wege sind kurz. Und am Ende feiern und trinken alle gemeinsam.