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Rund 3000 Menschen zeigen: „Mettmann ist bunt“

Etwa 3000 Menschen haben an den Aktionen von „Mettmann ist bunt“ teilgenommen Nach einem bunten Zug durch die Innenstadt ging es auf dem Königshof-Platz weiter. Laut Polizei verlief alles "ausgesprochen friedlich".

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

Waren es nun 1500, wie die Polizei am Nachmittag meldete – oder doch eher 2500 bis 3000, wie Veranstalter und Pressebeobachter schätzten? Eigentlich egal. Es waren weit, weit mehr als die 60 rechtsextremen Demonstranten, die am Wochenende zuvor auf Mettmanns Straßen unterwegs waren.

 

So präsentierte sich Mettmann bunt, farbenfroh und vor allem friedlich: Die Polizei sprach in ihrer Abschluss-Mitteilung von einer „ausgesprochen friedlichen Veranstaltung“. Es habe keinerlei Vorfälle gegeben.

 

Um 11 Uhr hatte sich der Demonstrationszug von der Ev. Kirche aus in Bewegung gesetzt und reichte dann über die gesamte Freiheitstraße, von wo aus es über den Jubiläumsplatz, Oberstraße zunächst zum Markt ging, wo mehrere Oberstädter um Constanze Backes ein kleines Spontankonzert organisiert hatten. Auf dem Lavalplatz sammelte sich der Demonstrationszug dann für eine Schweigeminute am Mahnmal, bevor auf dem Platz vor der Königshof-Galerie – organisiert von Mettmann Impulse – zahlreiche bunte Aktionen stattfanden. So konnten Kinder den Platz mit Kreide bemalen, auf ein Banner konnten bunte Botschaften geschrieben werden und die interkulturelle Band „Ambessengers“, die im Rahmen der Caritas-Kampagne „vielfalt. viel wert.“ entstanden ist, machte Musik. Zudem gab es ein stilles Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Cristchurch/Neuseeland.

 

Die Initiatoren des bunten Zuges – ein überparteiliches Bündnis – zeigte sich erfreut von der Resonanz. Erfreulich, dass viele junge Menschen mitzogen. Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der nach den Ereignissen vom letzten Wochenende und seiner Entscheidung, die Öffentlichkeit im Vorfeld nicht zu informieren, ging mit – ebenso seine Amtsvorgänger Bernd Günther und Bodo Nowodworski sowie der Verwaltungsvorstand mit Dietrich Stang und Veronika Traumann. Mehrere Geschäftsleute – darunter Gerd Wolgast, der ein Schild mit der Aufschrift „DEMO! Bin gleich zurück“ in die Tür hängte – schlossen kurzzeitig ihre Läden, um ebenfalls ein Zeichen zu setzen. Ein klares Zeichen setzen auch die Awo, die Fondium-Beschäftigten, die GVM, die Aulen Mettmanner, der Jugendrat und die Pfadfinder (DPSG Stamm Mettmann), viele Oberstädter, die ihre Häuserfassaden bunt schmückten, die katholische Kirchengemeinde, die vor Beginn des Zuges minutenlang die Glocken von St. Lambertus läuten ließ und viele, viele andere.