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Mettmann-Impulse begrüßt und unterstützt Shared-Space-Beschluss

Nach Auffassung der Werbegemeinschaft genügt das Mettmanner Verkehrskonzept weder grundsätzlichen modernen Ansprüchen noch den spezifischen Anforderungen der Stadt Mettmann. Und: Der Eigentümer der Neandertalpassage kündigt an, nach Freigabe der Straße wieder zu investieren.

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

„Es geht in Mettmann darum, Lebens- und Arbeitsräume integrativ und lebenswert zu gestalten. Dabei ist es notwendig für ein Miteinander zu sorgen“, sagt Andreas Konrad, Vorstandssprecher der Werbegemeinschaft Mettmann-Impulse. Dies gelte eben auch für alle Verkehrsteilnehmer einer Kleinstadt. Gemeinsame wirtschaftliche Interessen Mettmanns dürfe man nicht vernachlässigen. Konrad: „Eine funktionierende Infrastruktur einer Stadt ist wie eine gute Gesundheit für den Menschen: Ohne sie ist alles nichts.“

 

„Viele Einzelhändler leiden nachweislich unter der Verkehrstrennung“, sagt Andreas Konrad.  Hier bestehe das dringende Gebot, Zufahrt und Parkraum so zu regeln, dass die Menschen aus allen Richtungen der Stadt schnellstmöglich Zugang zu allen Einkaufsmöglichkeiten bekommen. Mit dem Rad, dem ÖPNV und dem Auto.

 

„Alarmierender“ Rückgang in der Tiefgarage der Sparkasse

 

Mettmann-Impulse hält es für „alarmierend“, dass das Parkhaus der Sparkasse nach Angaben von Filialdirektor Thomas Döring seit der Netztrennung einen Rückgang von 20 Prozent verzeichnet. Der Vorstand der Werbegemeinschaft wurde zudem von Lars Esser-Carius, dem Geschäftsführer der Amandla GmbH, darüber informiert worden, dass er sich bereits am vergangenen Freitag an Bürgermeister Thomas Dinkelmann gewendet hat. In seinem Schreiben betont Esser-Carius, dass er allergrößte Bedenken gegen die Netztrennung hatte und hat. Darum habe sein Unternehmen zuletzt auch nicht mehr in die Passage investiert. „Sollte die Netztrennung nunmehr wirklich nicht kommen, werden wir im nächsten Jahr die Fassade und die äußere Gestaltung der Immobilie erneuern“, kündigt der Amandla-Geschäftsführer an. Um die Bürger im positivsten Sinne des Wortes mitzunehmen, kann sich Esser-Carius hierfür einen Ideenwettbewerb oder ähnliches vorstellen. „In einer Stadt, die unter chronischem Geldmangel und damit unter dauerhaften Investitionsschwierigkeiten leidet, muss ein solches Wort Gehör finden“, sagt Andreas Konrad.

 

In diesem Zusammenhang erinnert Mettmann-Impulse auch an zwei zentrale Aussagen im Vorfeld der Netztrennung: „Dr.-Ing. Reinhold Baier vom Büro für Stadt- und Verkehrsplanung hatte bei unserer Infoveranstaltung im Cape Diem bestätigt, dass eine Shared-Space-Verkehrsregelung für Mettmann durchaus zu überprüfen sei“, sagt Konrad. Entscheidend sei die Durchfahrtgeschwindigkeit der Fahrzeuge. Diese könne geregelt werden über Tempolimit, Hindernisse, Mini-Kreisel oder ähnliche Mittel. Insgesamt lebe das Shared-Space-Konzept von der gegenseitigen Anerkennung und Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Zudem habe Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec den Ratsmitgliedern im Vorfeld der Baumaßnahmen bestätigt, dass die Netztrennung bei Bedarf aufgehoben werden könnte. „Dies war auch die Basis für den positiven Ratsbeschluss zur Netztrennung“, so Konrad.

 

Shared Space wird in mehreren Städten praktiziert

 

„Das Shared-Space-Konzept wird in Deutschland seit 14 Jahren erfolgreich umgesetzt“, heißt es von Mettmann-Impulse. Neben dem Modell in der 12.000-Einwohner-Gemeinde Bohmte sei es auch in Städten wie Duisburg oder Brühl zu einem nachhaltigen Erfolg geworden. „Somit plädieren wir dafür, diese Beispiele als wegweisende Vorbilder für Mettmann zu sehen“, sagt Andreas Konrad. Shared Space werde auch vom Verkehrsclub Deutschland unterstützt, der im  auch Mitglied im Mettmanner Netzwerk für Nachhaltigkeit, „MettmannMorgen“, ist. So schreibt der VCD: „Individuelle, ortstypische Verkehrsraumgestaltungen bringen Fuß-, Rad- und Autoverkehr sowie andere räumliche Funktionen miteinander ins Gleichgewicht. Lebens- und Aufenthaltsqualität werden verbessert.“ Andreas Konrad: „Das muss unser gemeinsames Ziel in Mettmann sein.“