Werbegemeinschaft gibt seit 80 Jahren wichtige Impulse

Mettmann-Impulse feierte am Samstagabend im "Golden K" das 80-jährige Bestehen. Danach wurde bei der Lichterparty zu Gunsten der Weihnachtsbeleuchtung getanzt - auch so eine innovative Idee.

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

Es gibt Namen, um die kommt man beim 80. Geburtstag von Mettmann-Impulse nicht herum. Peter Ratajczak ist solch ein Name. Er war einer der Vorsitzenden – und das 20 Jahre lang (bis 2014). Ernst-August Kortenhaus ist ein anderer Name. Er hatte den Vorsitz sogar noch länger inne – ab Ende der 60er-Jahre bis in die 90er hinein. Erst 1998 zog er sich komplett aus der Vorstandsarbeit zurück.

 

Während Peter Ratajczak beim 80. Impulse-Geburtstag am Samstagabend nicht anwesend war, ließ es sich Ernst-August Kortenhaus nicht nehmen, im „Golden K“ vorbeizuschauen und ein wenig zurückzublicken: Es gebe große Unterschiede zwischen der damaligen und heutigen Vorstandsarbeit, so Kortenhaus. Damals seien sowohl die Kreissparkasse als auch Murjahn im Vorstand vertreten gewesen – dadurch hätten sich viele logistische Probleme schnell lösen lassen. „Wir wollten damals – wie Sie heute – Mettmann nach vorne bringen“, sagte das Impulse-Ehrenmitglied. Lange Zeit sei man dabei vom Einzelhandelsverband und der IHK unterstützt worden, dann sei es jedoch zum Streit um das neue Ladenschlussgesetz gekommen, erinnerte sich Kortenhaus. „Die Pläne passten uns nämlich gar nicht.“ Heute könne und müsse man sagen, dass man recht gehabt habe: Die großen Zentren und Konzerne hätten dadurch gewonnen, die Nebenzentren und inhabergeführten Geschäfte hätten verloren.

 

Große Herausforderungen gab es auch damals schon

 

Herausforderungen hätte es auch damals einige gegeben, so Kortenhaus. Das am Ortseingang geplante Einkaufscenter – dort, wo heute das Wyndham Garden Hotel steht – sei die vielleicht größte gewesen. Es sei in letzter Sekunde gelungen, die Ratsentscheidung zu kippen, sagte Kortenhaus, der selbst für die CDU im Rat saß. Auch der Kampf für die B7n habe viel Kraft gekostet. Kortenhaus: „Ich stehe heute noch dazu, dass das die bessere Lösung für eine Verkehrsberuhigung gewesen wäre.“

 

Für die Zukunft sei es wichtig, den Wert inhabergeführter Geschäfte wieder mehr zu würdigen, die „mit persönlicher Beratung das Leben in einer kleinen Stadt wie Mettmann prägen“. Das müsse man Rat, Verwaltung und auch dem Bürgermeister wieder deutlicher machen und in einen Dialog treten. Mettmann-Impulse sei in der Vergangenheit immer innovativ gewesen, erinnerte Kortenhaus daran, dass man schon um 1969 eine Kundenkarte eingeführt habe – damals allerdings noch ohne großen Erfolg. 1976 sei man mit diversen Seiten im Videotext vertreten gewesen. Und auch die Brötchentaste sei eine Mettmanner Idee, die dann von anderen Städten kopiert worden sei. Auch derzeit habe die Werbegemeinschaft gute Ideen, lobte Kortenhaus die Idee, einen Neandertaler für das Parken einzuführen.

 

Zurücklehnen? Ausruhen? Das geht nicht!

 

Für diesen Zeitraum steht das Vorstandstrio mit Axel Ellsiepen, Ingo Grenzstein und Jens-Christian Holtgreve, das Impulse ab 2014 geführt hat und unter anderem auch die Produktfinder-App „ProFiME“ ins Leben gerufen hat. Als er 2012 in den Vorstand gekommen sei, sei das die heiße Phase in Sachen Innenstadt-Umbau gewesen, so Ellsiepen. In dieser Zeit hätten die Nerven häufig blank gelegen. Und das Vorstandsamt habe sich immer mehr als Fulltime-Job entpuppt. „Aber wir hatten gute Rückendeckung – mit Elke Speck, Tim Felgner und Judith Ballaschk. Das war eine Super-Truppe – wir haben immer füreinander eingestanden.“

 

Nun sei die Netztrennung abgeschlossen, die Innenstadt-Umgestaltung werde in ein paar Monaten abgeschlossen sein. „Können wir uns nun zurücklehnen und ausruhen?“, fragte sich Ellsiepen. Im Gegenteil – so seine Antwort. Nach dem Bau erfolge die Nutzung. Und damit gebe es neue Herausforderungen. „Die Probleme wandeln sich ganz massiv“, so der Inhaber des Bürobedarf-Geschäftes Bovensiepen. Man müsse eine Umgebung schaffen, die den Bedürfnissen der potenziellen Kunden gerecht werde. Man müsse sich modern aufstellen und auch Veränderungen wagen. Bürger, Firmen und Interessengruppen müssten sich mehr miteinander vernetzen. Ellsiepen: „Da ist noch viel Luft nach oben.“ Und man solle nicht über die Leute schimpfen, die etwas bewegen wollen. „Gehen Sie stattdessen auf sie zu, sprechen Sie mit ihnen und engagieren Sie sich – das kann in Mettmann jeder.“

 

Lob von der stellvertretenden Bürgermeisterin

 

Vor einigen Monaten ist Ellsiepen selbst einen Schritt zurückgegangen: Neuer Vorstandssprecher ist seitdem Andreas Konrad, der am Samstag auch durch den Abend führte. Er konnte dabei unter anderem – in Abwesenheit von Bürgermeister Thomas Dinkelmann, der in Frankreich weilt -, die stellvertretende Bürgermeisterin Ute Stöcker begrüßen. Stöcker betonte, dass ein 80. Geburtstag – als drittälteste Werbegemeinschaft in NRW – Enthusiasmus, Mut und Engagement über einen langen Zeitraum und somit auch Durchhaltevermögen bedeute. Mettmann-Impulse werte den Standort positiv auf, trage entscheidend durch Veranstaltungen zur Attraktivität der Stadt bei, sei eine starke Gemeinschaft für Handel und Gewerbe und steigere durch seine Arbeit und seine Mitglieder wesentlich den Bekanntheitsgrad der Stadt. Den Mut für Neues zu haben, habe die Werbegemeinschaft immer ausgezeichnet. Stöcker: „Viele Aktionen und Veranstaltungen hat Mettmann-Impulse im Laufe der Jahre durchgeführt und begleitet. Ohnr sie alle wäre unsere Stadt ärmer an liebenswertem Stadtleben und – last, but not least – auch an Umsätzen.“

 

Eine solche kreative Idee gab es direkt im Anschluss an den E,pfang zum 80. Geburtstag. Im „Golden K“ wurde die Lichterparty gefeiert. 5 Euro pro verkaufter Karte fließen in die Weihnachtsbeleuchtung. Zudem wurden zusätzlich Spenden unter den Gästen gesammelt.