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Der Umbau der Fußgängerzone war für die Händler eine harte Zeit


Mit einem großen Fest ist die neue Fußgängerzone gefeiert wurden. Dazu hatten die Werbegemeinschaft und die städtische Wirtschaftsförderung eingeladen. Taeglich.ME sprach mit Einzelhändlern und Kunden.

 

Von Thomas Lekies auf Taeglich.me

 

 

 

 

„Es war zwischenzeitlich schon ein bisschen abenteuerlich, wenn man durch die Fußgängerzone ging“, sagt Sandra Peuser. Mit ihrem Mann genießt sie am Samstagvormittag vor dem Café Nicoli das bunte Treiben in der neugestalteten Fußgängerzone. „Die Zeiten, als man ein Loch auf der Mühlenstraße suchen musste, durch das man gehen kann, sind ja nun vorbei“, sagte ihr Mann Thomas. „Während der Bauphase ist man nicht gern in die Stadt gegangenen“, sagt sie. Das Ehepaar ist aber von der neuen Fußgängerzone begeistert. „Sie ist richtig schön geworden. Echt super, optisch sehr ansprechend“, meinen beide: „Und was hier heute los ist, das ist der Kracher.“

 

Taeglich.ME hat sich während des Abschlussfestes der Bauarbeiten in der Fußgängerzone bei einigen Geschäftsleuten und Kunden umgehört, wie sie die einjährige Bauzeit erlebt haben und was sie von der neuen Mettmanner Einkaufsmeile halten.

 

„Die Bauarbeiten bedeuteten für uns eine sehr lange Durststrecke“, sagt Gerhard Jacobs im Schuhhaus Schmidt am Lavalplatz. Es seien deutlich weniger Kunden im Laden gewesen. Jacobs: „Die Frequenz hat unter der Baustelle gelitten, in ganz erheblichem Maße und das hat zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt. Ob wir das durch die neue Fußgängerzone je wieder aufholen werden?“, ist er skeptisch. „Optisch“, sagt er, „ist die Fußgängerzone verbessert worden.“

 

Marion Blasberg, die vor drei Jahren ihren Laden „Wollclou“ in der Mühlenstraße eröffnet hatte, ist Anfang Juli in die Freiheitstraße umgezogen. „Durch die Baustelle war der Umsatz in der Mühlenstraße deutlich runtergegangen. Die Omis mit Rollator und die Muttis mit Kinderwagen sind in dieser Zeit einfach nicht mehr gekommen. Das war schon heftig“, sagt die Einzelhändlerin. Sie ist heilfroh, dass nach ihrem Umzug nun auch alle Kunden wiederkommen. Mit der Gestaltung der Fußgängerzone ist sie sehr zufrieden. „Sie gefällt mir richtig gut. Sie ist ansprechend, ordentlich und sauber.“

 

Lärm und Bagger vor dem Geschäft

 

Die Zeit der Bauarbeitern ist Silvio Miglietta wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen. „Da sind wir schon auf den Zahnfleisch gegangenen. Es sei einiges schief gelaufen, aber mit den Bauarbeitern und der Stadt sei die Zusammenarbeit gut gewesen. Dass die Zeit mit Schmutz , Lärm und Baggern zwischen den Stühlen seines Cafés nun vorbei ist, macht „mich glücklich“. Den Platz an der Schäfergruppe vor seinem Café Dal Pastore findet er richtig schön. „Der ist toll geworden“, sagt er.

 

„Es war stellenweise schon hart“, denkt Christoph Schulze an die Bauarbeiten vor seinem Geschäfte (Lederwaren Bergemann) zurück. „Aber die Bauarbeiter waren super. Sie haben zügig gearbeitet und waren immer gesprächsbereit und bemüht, das Gröbste von einem fern zu halten“, so Schulze. Zur neuen Fußgängerzone sagt er: „Super. Gibt’s eigentlich gar nicht mehr zu sagen. Perfekt. Es hat sich gelohnt.“

 

Auch für Michael Hoffstaedter vom gleichnamigen Modehaus Hoffstaedter war es ein hartes Jahr. „Dreck und Lärm. Und drei Monate lang hatte ich keinen richtigen Zugang. Aber Baustelle ist immer schwer. Jeder Bagger stört“, sagt er. Inzwischen gehe es wieder aufwärts. Die Fußgängerzone findet Hoffstaedter gelungen. „Sie ist schön hell. Jetzt fehlen nur noch die Bäume.“

 

Cora Fuchs hat ihren Laden (Miss Fox) fast gleichzeitig mit dem Beginn der Bauarbeiten eröffnet. „Ich bin immer noch erstaunt, wie loyal viele Mettmanner in dieser Zeit waren und trotz der Bauarbeiten gekommen sind. Jetzt freut sie sich, dass auch die Kunden wieder kommen, die Dreck und Baulärm von einem Besuch der Innenstadt abgehalten hatten. „Ältere Menschen mit Rollator oder Mütter mit Kinderwagen“, sagt sie.

 

„Grauenvoll“,  sei es gewesen, die Zeit der Bauarbeiten, sagt Axel Ellsiepen, Chef der Werbegemeinschaft „Mettmann Impulse“ und des Geschäfts Bovensiepen. Die Beeinträchtigungen für den Einzelhandel und die Kunden sei schon enorm gewesen. „Morgens wusste man noch nicht, wo man mittags langgehen kann.“ Das Ergebnis der Bauarbeiten, „da, wo wir schon fertig sind, ist schön“, so Ellsiepen. Er freut sich darauf, wenn alles endlich fertig ist. „Noch am Freitag war hier ganz schön viel Baustellenverkehr“, sagt er.

 

Ida und Werner Ostmann hatten sich durch die Baustelle nicht abschrecken lassen und sind trotz Dreck und Lärm dem Einzelhandel in der Innenstadt treu geblieben. „Aber es war schon ziemlich hinderlich, durch die Baustelle zu gehen“, sagen sie. Der Umbau habe sich aber gelohnt. „Die Fußgängerzone gefällt uns sehr gut“, so das Ehepaar.