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Wie viel Verkehrsberuhigung verträgt die Innenstadt?

Diese Frage beschäftigt derzeit die Einzelhändler in der Innenstadt intensiv. Das wurde auch bei der Generalversammlung der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse" deutlich.

 

Von Thomas Lekies für TME

 

Wie viel Verkehrsberuhigung verträgt die Innenstadt? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Geschäftsleute in der Innenstadt. Auf der Generalversammlung der Werbegemeinschaft „Mettmann Impulse“ erklärte der Vorsitzende Axel Ellsiepen, dass es aus Sicht der Einzelhändler noch viele offene Fragen zum geplanten Verkehrskonzept zur Beruhigung der Innenstadt rund um den Jubiläumsplatz gibt. „Veränderungen sind gut und müssen sein, aber bitte nicht von 0 auf 100“, warnte Ellsiepen. Die Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Auto sei für Mettmann und den Einzelhandel ganz wichtig.

 

Es sei eine schmale Gratwanderung, auf die sich die Stadt und Politik begeben, sagte Ellsiepen. Für ihn sei nicht absehbar, was es für den Handel bedeute, wenn die Johannes-Flintrop-Straße wie geplant zwischen der Einmündung Schwarzbach- und Poststraße nicht mehr von Autos befahren werden dürfe. „Wie weit dürfen Maßnahmen greifen, dass wir eine schöne Innenstadt bekommen, ohne dass der Einzelhandel und damit die Stadt stirbt?“, fragte Ellsiepen. Er habe den Eindruck, dass aufgrund von Zeitdruck einiges übers Knie gebrochen werde.

 

Ein Test für den Ernstfall

 

Die Verwaltung hatte die Politik gedrängt, das Konzept mit einigen Einschränkungen zu verabschieden, um noch fristgerecht einen Förderantrag bei der Bezirksregierung im Rahmen des Integrierten Innenstadtkonzepts stellen zu können – und dann im kommenden Jahr die Manahmen umsetzen zu können. In einer Testphase soll zunächst mit der Öffnung der Seibelquerspange das Konzept erprobt werden (Taeglich.ME berichtete). Dann wird die Verbindung Johannes-Flintrop-/Breite Straße für den Autoverkehr gesperrt. Die Einbahnstraßenregelung auf der Poststraße wird umgekehrt.

 

Ellsiepen und seine Kollegen vermissen Ideen und Konzepte, was die Stadt unternehmen will, wenn die Verkehrsberuhigung dazu führen sollte, dass den Händlern die Kunden aufgrund der Verkehrssituation wegbleiben. „Wann muss die Johannes-Flintrop-Straße wieder für den Autoverkehr geöffnet werden? Das muss feststehen, bevor die Straße totgelegt wird“, sagte Ellsiepen. Er und die Händler wollten vorher die Spielregeln wissen. Zudem müsste die Stadt bei der Sperrung der Johannes-Flintrop-Straße ausreichend Parkplätze anbieten. Ellsiepen: „Dazu habe ich noch gar nichts gehört. Auch nicht, wie die Belastung der Nebenstraße überhaupt bewältigt werden soll.“

 

Fußgängerzone: Anfang August wird das Pflaster erneuert

 

Anfang August, berichtete Ellsipen, wird in der Fußgängerzone „richtig aufgerissen“, dann beginnen die Pflasterarbeiten. Bis dahin werde die Stadt einen Baucontainer in der Fußgängerzone aufstellen. Es soll ein Anlaufpunkt für die Händler, aber auch die Kunden sein. „Mettmann-Impulse“ wird den Container auch regelmäßig besetzen. „Mit den Pflasterarbeiten wird auf dem Lavalplatz begonnen“, brichtete Ellsiepen. Zu diesem Zeitpunkt werde das Tiefbauunternehmen sich weiter durch die Freiheitstraße arbeiten, um die Hausanschlüsse zu erneuern. Ellsiepen: „Dann wird es dort eng.“

 

„Mettmann Impulse“ hat 126 Mitglieder

 

Ein Jahr nach seinem Amtsantritt zog Vorsitzender Ellsiepen auf der Generalversammlung ein positives Fazit. Kein Wunder, denn trotz einiger Austritte aus der Werbegemeinschaft ist die Interessensvertretung der Einzelhändler von 120 auf 126 Mitglieder gewachsen. Zum ersten verkaufsoffenen Sonntag im Mai sei die Stadt sehr voll gewesen, „allerdings haben wir es nicht geschafft, diese Kunden auch alle in die Geschäfte zu kriegen“. Ellsiepen: „Da müssen wir uns was einfallen lassen.“ Der nächste verkaufsoffene Sonntag findet von 13 bis 18 Uhr am 5. Juli zum Weinfest und der Kunstmeile statt.

 

Auch in diesem Jahr wird Vorstandsmitglied Elke Speck eine Lichterparty im „K“ zur Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung organsieren, und zwar am 7. November. Und für den Blotschenmarkt gebe es eine Warteliste von Interessenten, berichtete Geschäftsführerin Judith Ballaschk. „Ein Händler kommt diesmal sogar aus Berlin. Er verkauft Papiersterne mit Licht. Das muss in Berlin der absolute Renner gewesen sein“, so Judith Ballaschk.